Die Zahl von mehr als 15.000 wohnungslosen Kindern in Berlin ist seit Wochen bekannt, doch politische Reaktionen bleiben aus. Der Kinderschutzbund Berlin fordert eine sofortige Landesinitiative, um Minderjährige zu schützen und ihre Kinderrechte umzusetzen.
„Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht und gilt insbesondere für Kinder, Jugendliche und deren Familien“, sagt Sabine Bresche, Koordinatorin der Beratungsstelle des Kinderschutzbundes Berlin. „Die eigene Wohnung soll Kindern und ihren Familien einen sicheren und geschützten Ort bieten. Fällt dieser weg, droht ihnen ein Aufwachsen in ständiger Unsicherheit, was auf die gesamte Entwicklung massive Auswirkungen haben kann.“
Laut Bericht der Senatssozialverwaltung von Ende Juni lebten zuletzt über 15.700 wohnungslose Minderjährige in Berliner Notunterkünften – deutlich mehr als im Jahr zuvor. Dass der Berliner Senat trotz der steigenden Zahlen bis heute keine konkreten Sofortmaßnahmen ergriffen hat, ist aus Sicht des Kinderschutzbundes Berlin nicht nachvollziehbar. Gerade vor dem Hintergrund des staatlichen Auftrags, Kinder besonders zu schützen und ihre Rechte zu wahren, besteht aus Sicht des Kinderschutzbundes Berlin dringender Handlungsbedarf.
Unsere Forderungen an die Politik:
– Beschleunigter Ausbau des sozialen Wohnraums für Familien
– Einrichtung und Finanzierung von Übergangswohnungen
– Verbesserung der statistischen Erfassung von Wohnungslosigkeit, um auch verdeckte Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit von Familien sichtbar zu machen
– Sofortige Umsetzung von Kinderschutzkonzepten in allen Notunterkünften, in denen Familien untergebracht werden
– Konsequente Prävention von Wohnungsverlust mit einer stärkeren Berücksichtigung von wohnungslosen Familien bei der Vergabe von Sozialwohnungen
„Wohnungslosigkeit unter Kindern ist kein Zufall. Das Ignorieren dieser dramatischen Situation ist strukturelle Gewalt gegen Kinder und deren Familien. Was es jetzt braucht, ist ein sofortiges Handeln, um den Kinderschutz zu gewährleisten“, so Bresche.
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier zum Download.
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